Kunst im Kloster: Frühjahr 2017

 

BEREAVED - Hinterblieben

in Verbindung mit

PRESENCE OF THE VOID - Gegenwart der Abwesenheit

04. März bis 12. April 2017

 

BEREAVED - Hinterblieben

„Nach mehr als 30 Jahren, in denen ich Krieg und Begräbnisse fotografiert habe, finde ich Hoffnung darin, die trauernden Familien zu treffen und ihren Versöhnungsprozess mitzuerleben. Wenn sie dies tun können, sollte es jeder andere ebenfalls können.“

Rina Castelnuovo

Als Fotografin für die New York Times ist Rina Castelnuovo über drei Jahrzehnte lang Zeugin des israelisch-palästinensischen Konflikts. Dabei hat sie sich zum Ziel gesetzt, vor allem die menschlichen Opfer zu dokumentieren. Sie entwickelte einen Stil, der möglichst unaufdringlich hinter den politischen Auseinandersetzun-gen die persönlichen Schicksale aufspürt.

In ihrer ergreifenden Fotoserie „Bereaved - Hinterblieben“ porträtiert sie Israelis und Palästinenser, die durch Terrorangriffe, Selbstmordattentate oder den Militärdienst Geschwister und Kinder verloren haben.

Sie trauern zusammen und begreifen, dass es sehr wichtig ist, die Geschichte der anderen Seite kennenzulernen. Sie wissen, dass die ein-zige Möglichkeit, die Barrieren einzureißen und aus ihrer Dunkelheit zu entkommen, darin besteht, einander zu verstehen und Versöhnung zu leben.

Rina Castelnuovos Mitgefühl zeigt sich in der Intimität der Aufnahmen, in denen es ihr gelingt, für einen kurzen Moment die Seele der Porträtierten einzufangen.

Rina Castelnuovo (geb. 1956) lebt in Jerusalem

PRESENCE OF THE VOID - Gegenwart der Abwesenheit

Die sehr persönlichen Fotografien der Ausstellung »Presence of the Void - Gegenwart der Abwesenheit« stammen von zehn palästinensischen und israelischen Frauen, die alle enge Familienmitglieder durch den jahrzehntelangen Israelisch-Palästinensischen Konflikt verloren haben. Der verlorene Mensch kann in einem Zimmer voller Erinnerungen gegenwärtig werden, durch eine stehen gebliebene Armbanduhr, ein Fenster, an dem die Mutter stand, als sie von dem Tod erfuhr, vielleicht sogar durch ein Kind, das den Namen des Gestorbenen trägt.

Hintergrund des bilateralen Fotoprojekts ist es, die Geschichte des Anderen kennenzulernen und auch seinen Verlustschmerz nachempfinden zu können. So besuchen sich israelische und palästinensische Frauen gegenseitig. Dabei entsteht ein Foto, das an die geliebte Person erinnert. Das Projekt erzählt aber auch von der Kraft des Dialogs und der Hoffnung auf Versöhnung.

Für einige der Frauen war es die erste Bekanntschaft mit einer Kamera. Begleitet wurden sie von den palästinensischen und israelischen Fotografen Vardi Kahana, Ata Awwisat und Micky Kretzmann.

Parents Circle-Families Forum (PCFF) besteht seit 1995. Dem Forum gehören über 600 Palästinenser und Israelis an, die Familienmitglieder durch den Konflikt verloren haben. Der PCFF fördert Versöhnung als Alternative zu Rache und Gewaltspiralen. Die Vision ist, eine Einstellungsveränderung herbei zu führen, die eine Voraussetzung für ein nachhaltiges Friedensabkommen ist.

 

Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Willy-Brandt-Haus Berlin und dem Parents Circle Freundeskreis Deutschland
 

Presse

Bericht der Braunschweiger Zeitung vom 07.03.2017 (PNG, 450kB)