Kunst im Kloster - Dokumentation

 

„das geht nur langsam“

Samstag, 23. Februar 2013, 19:00 Uhr
Montag, 30. September 2013, 19:30 Uhr

 

Ein Dokumentarfilm von Gabi Heleen Bollinger
über den Künstler Otto Freundlich, den Bildhauer Leo Kornbrust
und die „Straße der Skulpturen“

 


Otto Freundlich – Ascension, 1929, Bronze 200 x 104 x 104

Auf dem Titelblatt des Ausstellungskatalogs „Entartete Kunst“ (1937) ist eine seiner Plastiken abgebildet: „Der neue Mensch“ (1912) von Otto Freundlich, dem deutsch-jüdischen Künstler, Mitbegründer und Wegbereiter der abstrakten Kunst, 1878 im pommerschen Stolp geboren und 1943 im KZ Sobibor ermordet. 1908 reist der Künstler erstmalig nach Paris, lebt unter einem Dach mit dem damals jungen Picasso, kommt mit vielen Künstlern der französischen Avantgarde in Kontakt. Paris, Berlin und Köln sind wichtige Stationen seines künstlerischen Schaffens. Er entwickelt seinen persönlichen „figural-konstruktivistischen Stil symbolistischer Prägung.“

1936 werden alle Arbeiten Freundlichs als „entartet“ aus deutschen Museen entfernt. In diesem Jahr entwickelt er eine visionäre Idee: Eine Straße der Skulpturen quer durch Europa von der Normandie bis nach Moskau, die “Straße der menschlichen Solidarität“. Kunst im Dienst des Friedens und der Völkerverständigung: „Künstlerische Kultur war und ist immer dasselbe: Vorbereitung für die Zukunft.“

Die Nazis haben den Künstler ermordet, seine Idee hat überlebt. Der Bildhauer Leo Kornbrust, ehemals Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München, arbeitet seit mehr als 35 Jahren für Otto Freundlich an einer Skulpturenstraße von Paris nach Moskau. „Straße des Friedens – Straße der Skulpturen“ – ein Vorhaben, an dem sich Künstler aus ganz Europa beteiligen. 133 Skulpturen in acht Ländern sind entstanden. So wird die Straße – langsam – immer weiter wachsen.

Gabi Heleen Bollinger hat den Bildhauer Leo Kornbrust auf den Spuren Otto Freundlichs fünf Jahre lang mit der Kamera quer durch Europa begleitet. Der Film schildert eindrückliche Begegnungen mit Künstlern sowie bewegende Erinnerungen von Zeitzeugen. Er dokumentiert die tiefe Humanität des von Otto Freundlich inspirierten Kunstprojektes.

2011 wurde der Film beim New York International Independent Film & Video Festival mit Preisen für Regie und Beste Biografie-Dokumentation ausgezeichnet.

 

Info: www.das-geht-nur-langsam.de / www.strasse-des-friedens.net