Kunst im Kloster: Herbst 2018

Ingema Reuter

 

Stationen
Bilder und Grafik

 

 

22. September bis 21. Oktober 2018

 

Vor 20 Jahren verunglückte die Künstlerin Ingema Reuter todlich bei einem Verkehrsunfall.

Die Kraft ihrer Bilder ist ungebrochen. Menschen in der Stadt – dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch ihr künstlerisches Schaffen. Wir sehen menschliche Figuren, die schemen– und schattenhaft scheinbar ziellos gegenläufig ineinander und aneinander vorbei laufen. Wer ist der Einzelne in diesem Spiel? Ein Individuum? Austauschbar?

Das Antlitzlose der Gestalten erinnert an den Grundwiderspruch des Stadtmenschen: an die Behauptung von Individualität und Freiheit bei gleichzeitigem an-gepassten Aufgehen in einer gesichtslosen Menge. Erfahrungen von Beziehungslosigkeit und Einsamkeit klingen an. Selbst im Zueinander mehrerer Figuren bleibt jede und jeder allein.

Zur Werkgruppe „Stationen“ wurde die Künstlerin angeregt von den pulsierenden Menschenströmen im New Yorker Central Station. Über fotografische Skizzen vor Ort , Radierungen, Tiefdrucktechniken mit bis zu sieben Druckplatten und die damals neue Technik des Scanachroms schuf sie lebensgroße Formate in differenzierter Farbigkeit.

Innere Erlebniswelten bauen sich als vielschichtig lesbare Bildwelten vor dem Auge des Betrachters auf. Es sind Bilder von starker suggestiver Kraft.

 

Ingema Reuter

1939 in Oschersleben geboren
1964-1971 Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Berlin, Meisterschülerin bei Prof. Werner Volkert
seit 1972 freie künstlerische Arbeiten mit dem Schwerpunkt Graphik
1972 Zusammenarbeit mit Chris Prater, Kelpra Studio London
1978 Atelier für Malerei und Graphik in Liebenburg und Berlin
1979 Vorläufige Aufgabe der Siebdrucktechnik, Aufnahme der Technik der Radierung - Fotogravure; Hoch- und Tiefdruck
1989 Aufnahme der Scanachrom-Technik, Acryl auf Leinwand, großformatige Bilder
1995 Honorarprofessorin für Malerei und Grafik an der Universität Hildesheim
1998 bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt

 

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Einladung zur Ausstellung (PDF, 1,4 MB)