Kunst im Kloster: Herbst 2022
Ephraim Moses Lilien
Bilder zur Bibel
04. September bis 02. Oktober 2022
1907 erhielt Ephraim Moses Lilien vom Braunschweiger Westermann Verlag den Auftrag zur künstlerischen Gesamtausstattung einer auf 10 Bände angelegten Ausgabe der Heiligen Schrift mit dem Titel „Bücher der Bibel“. Von 1908 bis 1912 konnten drei der zehn geplanten Einzelbände erscheinen.
Ephraim Moses Lilien und sein Werk waren nach seinem plötzlichen Tod 1925 in Deutschland und auch in Braunschweig sehr schnell vergessen. Das Jubiläumsjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland ist für uns Anlass, an diesen bedeutenden jüdischen Künstler des Jugendstils mit einer Ausstellung und einer Publikation zu erinnern, der in Braunschweig künstlerisch tätig war und auf dem Jüdischen Friedhof begraben ist.
Gerne widmen wir dieses Buch der Jüdischen Gemeinde in Braunschweig in langjähriger herzlicher Verbundenheit.
Die vorliegende Publikation enthält sämtliche Bilder, die Ephraim Moses Lilien in diesen drei Bänden der „Bücher der Bibel“ veröffentlichte. Ebenso zeigt sie Initialen
sowie Vignetten.
Die Ausstellung zeigt 40 von Liliens Arbeiten im großen Format
Über das Buch
Ephraim Moses Lilien – Bilder zur Bibel
Umfang: 285 S., gebundenes Buch im Umschlag, 272 farbige Abbildungen.
Im Anhang zwei Aufsätze von Wolfgang Stickler OP:
• Ephraim Moses Lilien - Leben und Werk
• Das Projekt Die Bücher der Bibel
Herausgegeben von:
Dominikanerkloster St. Albertus Magnus
Brucknerstr. 6, 38106 Braunschweig
Das Buch ist gegen eine Schutzgebühr von € 25,00 im Kloster erhältlich.
Bei Postversand € 29,00 nach Vorkasse auf Konto Dominikanerkloster IBAN DE98 3606 0295 3007 9000 81 – BIC GENODED1BBE oder PAYPAL @stalbertusmagnus
Ephraim Moses Lilien (1874 - 1925)
Geboren 23.05.1874 in Drohobyz Kreis Lemberg
Lehre als Schildermaler. Ab 1890 Studium an der Kunstschule Krakau bei Jan Matejko.
2. Preis der Münchner Kunstzeitschrift ‚Jugend‘. Umzug nach München.
Der ‚Jugendstil‘ wird Liliens künstlerische Ausdrucksform.
Tätigkeit als Grafiker beim sozialistischen ‚Süddeutschen Postillion‘, der ‚Jugend‘ und beim Verlag ‚Vorwärts‘.
1899 Umzug nach Berlin. Anschluss an die Künstlergesellschaft ‚Die Kommenden‘.
Kontakt mit Stefan Zweig, Erich Mühsam, Else Lasker-Schüler u.a.
Anschluss an die zionistische Bewegung mit Martin Buber und Chaim Weizmann, der 1949 erster Staatspräsident Israels wird.
Im rebellischen Jugendstil, verbunden mit traditionellen jüdischen Bildwelten setzt er sich mit dem zionistisch geprägten Bild des ‚neuen Juden‘ auseinander, den er in der Gestalt Theodor Herzls verwirklicht sieht.
1903 erscheint Stefan Zweigs Buch ‚E.M. Lilien - sein Werk‘.
1905 Heirat mit Helene Magnus aus Braunschweig. Zwei Kinder - Hannah und Otto - werden geboren.
1907 Auftrag für die künstlerische Gesamtgestaltung der vom Westermann-Verlag auf 10 Bände angelegten Buchausgabe ‚Die Bücher der Bibel‘.
Gleichzeitig wendet Lilien sich verstärkt der freien Grafik und Radierung zu.
In zahlreichen Ausstellungen finden seine Arbeiten Beachtung, u.a. in Wien, Lemberg, Krakau, Warschau und Budapest;
in Braunschweig 1909 im Städtischen Museum und 1923 beim Künstlerbund Niedersachsen.
1920 Umzug nach Braunschweig Wolfenbütteler Str. 5.
1923 werden seine Arbeiten in New York gezeigt, 1924 anlässlich seines fünfzigsten Geburtstages in einer großen Ausstellung in Berlin. Die Festansprache hält Chaim Weizmann.
Am 17. Juli 1925 stirbt Moses Ephraim Lilien während eines Kuraufenthaltes nach einem Herzanfall in Badenweiler.
Auf dem Jüdischen Friedhof in Braunschweig ist er zusammen mit seiner Frau (verstorben 1971 in Dänemark) begraben.